In einer Krankheit die Chance zum Wachstum sehen


 

 

 

Die Idee, Krankheitsbilder als Wachstumschancen auf dem Entwicklungsweg zu nutzen, ist uralt und ihrem Wesen nach schon in den spirituellen Schriften der Völker zu finden. In unserer Zeit ist dieser Gedanke, durch den Niedergang der Spiritualität und den Siegeszug der Medizin, in den Hintergrund gedrängt und weitgehend vergessen.

 

Krankheit als Symbolsprache

Die Ausdrucksweise des Körpers ist die Symbolsprache, wie sie uns in allen religiösen Traditionen und Mythen, aber auch in den Bildern der Märchen und Legenden und natürlich auch in der einfachen und oft so direkten Ausdrucksweise der Umgangssprache begegnet.

Von diesem Schattenausdruck des Krankheitsbildes lässt sich der Sinn des Geschehens ablesen, um dann über eine sinnvollere Bearbeitung des Themas den Schritt zu seiner Lösung zu finden.

Über das Verständnis der Körpersprache bekommen wir wieder Zugang zu unseren Wurzeln, sowohl in der Kultur als auch in der Familie der Menschheit.

Nachdem eine akute Erkrankung – gleichgültig, mit welchen Mitteln auch immer – überstanden ist, sollte sich eigentlich wie von selbst die Frage aufdrängen:

»Was lerne ich daraus, und wie kann ich in Zukunft andere, geschicktere Ebenen für mein Lernen finden?«

Auch rückblickend sind die Standardfragen der Krankheitsbilderdeutung noch sinnvoll: »Warum gerade mir, gerade das, gerade so, gerade in dieser Zeit meines Lebens? Wozu zwingt und woran hindert mich das Krankheitsbild?«

 

Wissenschaftliche Forschung

Die Entdeckung des Brustkrebsgens ist ein wissenschaftlicher Fortschritt, der als solcher zu begrüßen ist; wenn er allerdings als Argument gegen die Psychoonkologie (Lehre von den seelischen Anteilen an der Entstehung von Krebs) verstanden wird, ist er über- und vor allem fehlinterpretiert.

Vor einiger Zeit haben amerikanische Forscher zudem jene Stoffe isoliert, die im Stadium der Verliebtheit in unserem Blut kreisen. Nun würden wir ja auch nicht behaupten, jahrhundertelang die Liebe fälschlich für einen geistig-seelischen Zustand gehalten zu haben, bis wir ihn nun endlich als rein körperlich durchschauen.

Verliebtheit bleibt trotz dieser interessanten Entdeckung ein seelisches Phänomen, das gleichzeitig im Körper seine Entsprechung findet. Genau das meint ja Psychosomatik: Synchronizität zwischen Seele und Körper.

 

 

Reinkarnation und Krankheitsbilder

Ein selbstverständlicher Bestandteil des spirituellen Weltbildes ist die Lehre der Reinkarnation, die zwar zum Deuten von Krankheitsbildern nicht notwendig ist und an sich auch keinen inneren Zusammenhang zur Krankheitssymbolik hat, die aber bei harten Deutungen, die den Sinnrahmen eines Lebens sprengen, doch eine wesentliche Erleichterung und Hilfe darstellt.

Menschen haben Aufgaben und bringen ein Gutteil davon bereits mit. Das lässt sich heute durch die differenzierten Aussagen der Genetik auch ohne Reinkarnationsbeziehungsweise Karmalehre verstehen; anhand dieser Lehren kann aber vieles wesentlich besser und tiefer begriffen werden.

Deutungen von Krankheitsbildern, die auf den Tod zielen, verlieren viel von ihrer Härte und scheinbaren Sinnlosigkeit, wenn man die Kette der Leben im Auge hat. Tatsächlich wissen wir heute – ohne den Reinkarnationsgedanken zu strapazieren – aus der Sterbeforschung, dass Menschen sterbend noch vieles lernen, etwa wenn der Lebensfilm vor ihrem inneren Auge abläuft.

Aus der Reinkarnationstherapie, die auf dem spirituellen Weltbild gründet, ergeben sich auch viele der Deutungen und Erkenntnisse, die dem naturwissenschaftlich orientierten Benutzer schwerer eingehen mögen.  Wie etwa die Sicherheit, dass Selbstmord nicht weiterhilft, weil er das Leben nicht beendet, sondern nur zur Wiederholung der verweigerten Klasse in der Lebensschule führt, und das oft auch noch unter erschwerten Bedingungen.

 

Jedes Wesen ist ein Individuum

Da jedes Individuum Anteil an der kollektiven Bilderwelt hat und zugleich eine ganz eigene innere Bilderwelt besitzt, ist erst die wirklich individuelle Deutung stimmig, und vorgegebene Deutungen können nur Wegweiser sein, allerdings wertvolle, die den Rahmen liefern und oft auch die Farben sowie wesentliche Strukturen des Bildes.

 

 

Solche Einschränkungen mögen dazu führen, gerade die unangenehmen Wahrheiten in den Deutungen nicht als solche anzunehmen, was schade wäre.

Ausgerechnet die härtesten Deutungen sind häufig die wichtigsten, denn es ist immer Schatten, der sich im Krankheitsgeschehen verbirgt.

Generell sind Deutungen immer insofern wertfrei, als man nie wissen kann, auf welcher Ebene jemand etwas lebt. Es sollte immer klar sein, dass es unsinnig ist, Krankheitsbilderdeutungen zu Wertungszwecken zu missbrauchen.

Sie zu deuten bringt weiter in der Entwicklung zu mehr Bewusstheit, sie zu werten – sowohl bei anderen als auch bei sich selbst – wird immer nur schaden. Deutungen zum Urteilen oder gar Verurteilen zu missbrauchen sagt hauptsächlich etwas über den Charakter des Urteilenden aus, und es zeigt, dass er den hier vertretenen Ansatz in seinem Wesen (noch) nicht begriffen hat.

Krankheit enthüllt Schatten, und Schatten wird abgelehnt, kaum jemand steht dazu. Wer nun anderen unaufgefordert Deutungen um die Ohren schlägt, will nicht helfen, sondern heruntermachen, und er erntet im Allgemeinen zu Recht heftige Abwehr.

 

Deutung von Krankheitsbildern ist ein wundervolles Hilfsmittel

Die Deutung von Krankheitsbildern ist ein wundervolles Hilfsmittel, Menschen auf ihrem Weg weiterzubringen – aber nur wenn sie darum bitten und auch nur mit dem notwendigen Respekt und in Anerkennung der Tatsache, dass man von außen deutend nie ganz sicher sein darf.

In Bezug auf die Krankheitsbilderdeutung sind wir hier bei einem schwerwiegenden Missverständnis angelangt. Das tief in uns wurzelnde Bedürfnis nach Schuld betrifft weite Teile unseres gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Lebens. Krankheitsbilder stellen Aufgaben dar und keine Strafen.

Was die Medizin angeht, verkehrt es die potenziellen Chancen der Krankheitsbilderdeutung in ihr Gegenteil. Das Ganze geht so weit, dass sich hierzulande kaum noch jemand ent-schuldigen will, denn damit würde er die Schuld ja los. Stattdessen versucht man allenthalben, anderen die Schuld zu geben, was deren Leben schwermacht und einem selbst noch mehr »Schuld« einträgt.

 

 

Fazit:

Auf dem Boden der Krankheitsbilderdeutung im Zusammenhang mit Urprinzipienverständnis lässt sich durchaus in sinnvoller Weise vorbeugen.

Sobald das Wesen oder Muster einer Erkrankung verstanden ist, können sich Betroffene freiwillig vor den anstehenden Aufgaben beugen, die Herausforderung annehmen und aus dem gefährlichen Muster aussteigen; wobei hier nicht der Eindruck erweckt werden soll, als ginge das leicht – aber es ist immerhin möglich. Vorausgesetzt die Deutung gelingt, lässt sich der Vorbeugungsgedanke auf jede Krankheitssituation übertragen.

 

Der französische Philosoph Blaise Pascal formulierte es sehr einfach und klar in dem Satz:

»Krankheit ist der Ort, wo man lernt.«

 

Wenn das Leben eine Art Schule ist, gehören Krankheitsbilder zum Lehrplan.

 

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