Achtsamkeit


 

 

Achtsamkeit ist die Geistesgegenwart, bewusst im Hier und Jetzt den aktuellen Moment auf zu nehmen und erfassen. Seine direkte Umwelt, seinen Körper, sein Gemüt.

Ohne Ablenkung durch Erinnerungen, Gedankenströme, Emotionen, ohne Nachdenken, ohne Wertung.  

Wertfreie Beobachtung und Akzeptanz der Gegenwart ist tatsächlich ein Bewusstseinszustand, den du erlernen und nutzen kannst.

 

Was ist Achtsamkeit?

Ursprünglich stammt Achtsamkeit aus dem Buddhismus und ist in der buddhistischen Lehre und Meditationspraxis zu finden.

Achtsamkeit ist als zentraler Bestandteil des buddhistischen Befreiungsweges eingebettet in ein komplexes System von Meditationsformen, ethischen Richtlinien und Verhaltensweisen. Leitfaden dieser buddhistischen Praxis ist der sogenannte Achtfache oder Achtgliedrige Weg.

Er umfasst:

  • Rechte Sichtweise
  • Rechte Absicht/rechter Entschluss
  • Rechte Rede
  • Rechtes Handeln
  • Rechter Lebenserwerb
  • Rechtes Bemühen
  • Rechte Achtsamkeit
  • Rechte Konzentration

 

 

 

Definition von Jon Kabat-Zinn

Jon Kabat-Zinn, der Pionier der Achtsamkeitspraxis in der westlichen Welt, beschreibt Achtsamkeit als: 

eine bestimmte Form von Aufmerksamkeit, die absichtsvoll, im gegenwärtigen Moment und nicht wertend ist.

 

Absichtsvoll

Wenn wir unseren Fokus nicht absichtsvoll schärfen, bleiben wir auf Autopilot.Es ist so leicht, sich den größten Teil des Tages im Autopilot-Modus zu verlieren.

Aber lebst du auf diese Art, verpasst du oft das Schöne im Leben. Hörst nicht, was dein Körper dir sagt.

Du bist gefangen in tief verwurzelte Gedankenmuster und eingefleischte Lebensweisen, die vielleicht sogar schädlich für dich oder andere sein könnten.

Auf Autopilot lebst du nicht, sondern verlierst dich im Tun. Du strebst und kämpfst damit, Dinge erledigt zu bekommen.

Lebst du jedoch aufmerksam und absichtsvoll, fängst du an, bewusster zu leben. Du bist wachsamer und mehr du selbst.

Internet, E-Mail und soziale Medien lenken uns ständig ab. Dazu kommen noch all die anderen Ablenkungen, die täglich an unserer Energie zehren.

Und darum ist es umso wichtiger, achtsam zu leben.

 

 

 

Im gegenwärtigen Moment

Der menschliche Geist fühlt sich im gegenwärtigen Moment nicht wohl. Darum versucht er ständig, der Gegenwart zu entkommen.

Das tut er, indem er wandert und sich mit Gedanken an Vergangenheit und Zukunft beschäftigt.

Der Geist tut alles, um dem Jetzt zu entfliehen. Und wenn du nicht im Hier und Jetzt bist, wanderst du durch die Vergangenheit und wiederholst sie.

Oder du planst die Zukunft; versuchst das Unbekannte zu erahnen – und malst dir oft düstere Katastrophen aus, die dir Angst machen.

Diese schädlichen Denkmuster führen nicht gerade zu Wohlbefinden und Zufriedenheit.

Wenn du aus dem gegenwärtigen Moment gezogen wirst: setzt du dich der Gefahr aus, ängstlich und depressiv zu werden.

Du grübelst und bereust die Vergangenheit oder fantasierst über die Zukunft. Du merkst nicht, was dein Körper und Geist dir auf tieferen Ebenen erzählt.

Der Mensch neigt dazu, in der Vergangenheit zu verweilen. Die Vergangenheit ist bekannt und bequem, obwohl sie manchmal weh tut und alte Wunden aufreißt.

Oder wir hängen in der Zukunft und denken, sie kontrollieren zu können.

Schärfst du jedoch durch Achtsamkeit deine Klarheit und Fokus, erlebst du den gegenwärtigen Moment, wie er sich entfaltet.

Du erfährst jede Empfindung gegenwärtig und absolut. Du bist durch nichts vom Hier und Jetzt abgelenkt.

Du willst nichts an dem Moment ändern. Du lässt alle Spannungen los, die entstehen, wenn du die Dinge anders haben möchtest, als sie sind.

Stattdessen nimmst du den gegenwärtigen Moment an wie er ist.

 

Nicht wertend

Achtsamkeit üben heißt nicht, dass du versuchst deine Gedanken zu kontrollieren, zu verdrängen oder abzustellen – ein Irrglaube, den viele Menschen haben.

Achtsamkeit hilft dir, aufmerksam auf das zu sein, was du denkst, fühlst und erlebst; und zwar in dem Moment, in dem diese Erfahrungen entstehen – ohne sie in irgendeiner Art zu benennen oder zu bewerten. In dem Moment, in dem du dir etwas bewusst wirst, ist ein flüchtiger Moment von purer Achtsamkeit – kurz bevor du die Dinge in Begriffe fasst; bevor du sie identifizierst.

Das ist der Zustand von Achtsamkeit, und gewöhnlich ist er kurzlebig. Es ist dieser aufleuchtende Bruchteil einer Sekunde, wenn sich deine Augen aufmerksam auf eine Sache richten und du deinen Geist auf die Sache fokussierst.

Kurz bevor du es als ein Objekt erfasst. Kurz bevor dein Geist sich gierig daran klammert und es vom restlichen Leben trennt. Dies passiert kurz bevor du anfängst darüber zu denken. Kurz bevor dein Geist sagt: „Oh, es ist ein Hund.“

Dieser fließende, sanft fokussierte Augenblick von reinem Bewusstsein ist Achtsamkeit.

Du erlebst einen sanft fließenden Moment reiner Erfahrung, der mit dem Rest der Wirklichkeit verknüpft ist und nicht getrennt davon. Wenn du einen Zustand von Klarheit entwickelst, in dem du jedes Bewerten und Urteilen unterbrichst, wirst du Zeuge und Beobachter über das, was du im gegenwärtigen Moment erfährst. Natürlich ist immer die Versuchung da, die gemachte Erfahrung als gut oder schlecht zu bewerten.

Dennoch: Urteile und Bewertungen loslassen, hilft dir, die Dinge so zu sehen, wie sie sind – und nicht durch die Filter deiner gewohnten und eingeschränkten Denkmuster.

Dadurch ist es weniger wahrscheinlich, dass du alte, gewohnheitsmäßige Denk- und Lebensweisen mechanisch abspielst.

Achtsamkeit kann Stress im Leben nicht eliminieren, aber kann dir helfen, weniger blind zu reagieren, sondern auf eine angepasste und gesündere Weise.

Achtsamkeit hilft dir zu erkennen; hilft dir wegzutreten von unbewussten, gefühlsmäßigen und körperlichen Reaktionen bei den Erfahrungen im Alltag.

Achtsamkeit üben verbessert die Qualität deines Lebens, denn sie macht es dir möglich, voll gegenwärtig zu sein – in deinem Leben und bei der Arbeit.

 

Achtsamkeit und Konzentration

Achtsamkeit und Konzentration können ganz klar unterschieden werden. Konzentration bedeutet, den Fokus gezielt auf ein Objekt oder eine Situation zu lenken.

Achtsamkeit bedeutet, den Fokus öffnen, weit machen. Alles herum wahrnehmen. Farben, Gerüche, Geräusche, wie fühlt es sich an, was genau passiert gerade, Wärme, Kälte, Licht. Eine hellwache und offene Wahrnehmung aller Eindrücke, die gesamte Fülle dessen.

Was ist Achstsamkeit für dich? Wie integrierst du Achtsamkeit in deinen Alltag?

Schreibe doch dazu in den Kommentaren, wie es für dich ist oder wie du Achtsamkeit wahr nimmst.

 

 

 

 

 

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